Hallo, ich schon wieder.
Tag 2:
In der Nacht hat es wieder geschneit und ich habe vorgehabt die Solfar Statue bei Sonnenaufgang aufzunehmen. Vorher wollte ich unterwegs noch Kaffee trinken aber irgendwie bin ich doch direkt hingegangen und gut war es. Obwohl die Sonne ziemlich spät aufgeht ist es doch schon viel länger hell als angenommen und direkt ist der Aufgang nicht zu sehen, da der auf der anderen Seite des Hügels stattfindet . Als ich bei noch stärkerem und eisigerem Wind als am Vorabend fertig war, kamen schon die ersten Touristenbusse und spuckten die Selfiestick- und Bltzermassen aus, Hatte mein Bauchgefühl wieder einmal recht.
Leider, hat es mich danach sehr im Stich gelassen. Nach dem notwendigen Kaffee suchte ich das Walmusem, auf dem Weg dorthin hat sich ein Teil meines Statives selbständig gemacht und wollte nicht weiter, habe ich erst nach 10 Minuten bemerkt aber wenigstens die Teile wieder gefunden, dafür das Walmuseum nicht.
Na gut es gibt ja noch die Walfahrten, aka .Whale Watching, Also schnell ins Hotel zurück, Ausrüstung wechseln und wieder zum Hafen. 10 Minuten vor Abfahrt noch Karte gekauft rauf aufs Schiff, los gehts.
An Board einen frei verfügbaren , gefütterten Overall angezogen und aufs Beobachtungsdeck. Dort weht schon die noch steifere und kältere Briese, was habe ich mir dabei gedacht bei so einem Wind aufs Schiff zugehen???? Kurze Antwort NICHTS.
Fazit nach drei Stunden auf See, keine Wale und ich kann mich nicht erinnern, dass mir jemals in meinem Leben so kalt war. Trotz Balaklava, Haube und zwei Kaputzen, zwei Paar Handschuhen war es für mich fast unerträglich. Zudem kam noch durch das ewige schauen durch den Sucher,trotz recht ruhiger See, ein kurzer Anfall von Seekrankheit aber zum Glück ohne Folgen. Einfach einige Stunden zum Vergessen. eigentlich hätte man, da keine Sichtung, gratis einen neuen Termin buchen können ich will das aber einfach nicht mehr, da sehe mir lieber eine Doku an oder komm im Sommer noch Mal.
Irgendwie bin ich dann ins Hotel zurück gekommen, natürlich wieder mit Eisplatteneinlage, dafür endlich eine ewig lange heiße Dusche. Hoffentlich muß ich nicht Wasser extra zahlen, so lange wie ich die Wärme gebraucht habe.
Wenigstens war mein Bauchgefühl wieder aufgetaut und hat mir zu einem Gaumenschmaus verholfen. Eine echte Empfehlung das Islenski Barinn mit schräger, weil seltener, Speisekarte, natürlich bin ich wieder bei einem Burger geblieben. Aber kein normaler sondern Rehntierburger einfach großartig und auch der warme Rhabarberkuchen mit Vanilleeis war köstlich. Dort gehe ich sicher noch mal hin Puffin oder doch gegrillten Wal hmmm, sicher keinen fermentierten Hai, schlecht soll mir beim Essen nicht werden.
Ach ja hätte ich fast vergessen. Schneeräumung und Steine gegen Eis zu streuen, das gibts fast nicht. Nur selten und hauptsächlich auf den touristischen Hauptadern sind die Gehsteige großteils frei und auch die Strassen werden zwar geräumt aber wenn es, so wie heute unter tags taut und am Abend friert rutschen halt alle.
Nicht einmal der Platz vor der Kirche und der Harpa ist Eisfrei. Harpa ist überhaupt toll, drei kleine Holzbrücken für Fußgänger unter denen warmes Wasser fließt = Eislaufplatz. Am Besten man geht auf der Strasse, da ist es weniger gefährlich
Vielleicht kommt der Name Iceland im Englischen davon. Also es ist teilweise wirklich mühsam ohne Verletzung die Hügeln rauf unter runter zu kommen. anscheinend für die Isländer kein Problem, die fahren sogar auf den Eisplatten mit dem Rad bergauf und bergab, bis sie halt stürzen.
Morgen geht es auf eine Golden Circle Tour, bin schon gespannt und keine Angst ich werde sicher nicht jedem Tag einen eigenen Eintrag gönnen.
Bis bald
Alex