Eine wunderschönen, Tag, Abend oder guten Morgen, sucht Euch einfach das passende aus.
Weiter geht es mit meinem Island Logbuch.
Tag 3
Ein einfach touristischer Tag war das. Wurde vom Hotel kurz nach 8 abgeholt und es ging auf die Golden Circle Tour, eine 8 stündige Rundreise im großen Bus mit den Highlights der Region. Die Fahrt ging noch im Dunklen vorbei am Thermalkraftwerk für Reykjavik, hier wird Strom und Heißwasser für die ganze Stadt produziert, dem Skigebiet der Stadt, zum ersten Mal diesen Winter geöffnet, und einem kurzen Zwischenstopp zur Stärkung weiter zum Krater Kerio, der zwar tief aber auf Grund des Schnees relativ unspektakulär war. Dafür hat aber der langsame Sonnenaufgang ein prächtiges Farbenspiel abgeliefert, das man eigentlich nur für künstlich halten kann. Wunderbare sanfte Töne und Schattierungen vom zarten Rosa ins Violett hinein und Blau-Graue Wölkchen, wie kitschig die Natur sein kann.
Der nächste Programmpunkt war der Wasserfall Faxa, bedeutet Mähne, leider viel zu wenig Zeit zum Fotografieren, macht Nichts, Stativ hat sich ohnehin wieder aufgelöst, diesmal gleich der Montagebereich für den Kugelkopf. am Liebsten hätte ich es gleich in den Wasserfall geworfen, da ich es aber noch benötige habe ich einen Teils des Weges zum nächsten Wasserfall, Gullfoss, mit der Reparatur verbracht. Zum Glück habe ich auch aus dem Busfenster gesehen und so eine wirklich unglaubliche Lichtstimmung der verschneiten Region mit ihren unzähligen Pferden, 331.000 Isländer zu über 80.000 Pferden, mitbekommen.
Gullfoss ist wirklich eine Sensation, ein weitläufiger, mächtiger Wasserfall die Gischt spritzt mehrere hundert Meter weit. Die häufigste Tätigkeit, neben der Fotografie bestand darin das Objektiv bzw. die Filter zu Reinigen. Auch hier für den Fotografen viel zu wenig Zeit aber gut zum Kennenlernen.
Nächster Stopp war Geysir, die bekannte Region mit Ihren sprudelnden und dampfenden Wasserlöchern. Der Name kommt vom Ur-Geysir, der aber seit einigen Jahren schläft und nur schwach vor sich hin dampft. Große Ausbrüche liefert im Moment nur einer der ist dafür relativ regelmäßig uns wirklich hoch. Im Sommer kann man noch weiter hinaufwandern und das Gebiet von oben betrachten, aber im Winter wäre es viel zu gefährlich und daher sind Teile der Anlage gesperrt. Gut aber ein Touristenpunkt der Extreme ist das Multi-Gasthaus mit verschiedenen Geschäften, Tipp ist das Suppen Lokal, Supa, wie üblich nicht billig aber sehr gut.
Der letzte Halt auf der Rundfahrt ist beim Nationalpark Pingvellir, hier driften die Eurasische und Nordamerikanische Platte auseinander, dies führt zu sehr spekatkulären Felsformationen und im Prinzip war ich damit auch schon in Amerika. Das Land zwischen den Platten ist abgefallen und bildet ein Becken mit Bächen und einem der größten, wenn nicht dem größten See von Island. Hier war auch das Zentrum der isländischen Demokratie, denn die Klans und später die Politiker hatten dort ihre zentrale Zusammenkunft und jeder konnte zu Wort kommen.
Der Wind legte bei der Rückfahrt wieder sehr stark zu und es gab von einem Augenblick zum nächsten, einen schlimmen Minischneesturm, dass man Nichts mehr sehen konnte, war zum Glück nur kurz dafür um so intensiver. Bis auf diese Kapriole war der Rest des Tage fast nur ungetrübter Sonnenschein, das hat sogar die Reiseleitern gefreut, da es das schon ewig nicht mehr gegeben hat.
Den Abend habe ich wieder gemütlich in der Stadt im Frederiksen Ale House verbracht bei einem guten lokalen Bier und wirklich frischen Fish & Chips.
Tag 4
Das war ein kultureller Tag.
Am Weg zum Aussichtspunkt Perla, der Perle, von dem man einen 360 Grad Blick auf Reykjavik haben soll kam ich an der wunderbaren kleinen Kirche Hateigskirkja mit ihren 4 Türmchen vorbei. So wirklich ist dieses Schmuckstück nicht auf meinem Radar gewesen, leider war die Türe versperrt und so konnte ich sie nur von Außen betrachten.
Zu meinem Leidwesen war auch Perla gesperrt, gleich bis 1.2., vermutlich wegen Renovierung. Na gut komme ich später wieder aber auch so war der Blick schon toll.
Da der Flughafen in Gehweite war hatte ich Lust einen ausgedehnten Rundflug per Hubschrauber für dei nächste Woche zu buchen, irgendwie hatte ich aber den Standort des Betreibers nicht richtig gemerkt und so wanderte ich rund um den Flughafen und dabei kilometerweit am Ziel vorbei.
Sollte halt nicht sein und am Weg in die Stadt besuchte ich das Isländische Nationalmuseum. Eine wirklich interessante Ausstellung über die Besiedelung und auch kulturelle Geschichte Islands. Nach einer kurzen Kaffeepause wanderte ich weiter und fand mich im Museum für Seefahrt wieder. Auch hier ein interessanter Querschnitt der Entwicklung der Seefahrt und der Fischerei, inklusive zwei Sonderräumen.
Einer für die Kabeljaukriege (Cod-Wars) zwischen Island und England, die bis in die späteren 70er Jahre dauerten und deren Anlass die immer wiederkehrende Vergrößerung der isländischen Hoheitsgewässer war. Da Island weitgehend vom Fischfang lebt(e) hat sogar die UNO eine 200 Meilen Zone genehmigt.
Der zweite Raum war rein den Seefrauen, also zur See fahrenden Frauen, gewidmet, Interessantes Detail, bereits 1720 wurden Frauen und Männer für gleiche Arbeit auf See gleich entlohnt. Wählen durften sie trotzdem erst im 20ten Jahrhundert.
Zu guter Letzt habe ich beim zweiten Versuch doch noch das Walmuseum, Wales of Iceland, gefunden. Hier gibt es in einer großen Halle lebensgroße Modelle von Delphinen und allen in den Gewässern um Island vorkommenden oder zumindest gesichteten Walen zu sehen.
Praktisch ist eine eigene App mit Audioguide, gratis Internet gibt es dadurch ebenfalls. Der Guide gibt einen Überblick über die gezeigten Tiere, wobei bei jeder Art noch ausführlichste Beschreibungen angebracht sind mit Allen Infos von Migrationsverhalten, Vorkommen, Verbreitung und, und und…. Die Größe ist wirklich beeindruckend und irgendwie hat es doch wieder Lust auf echte Beobachtung gemacht. Nettes Detail war auch gratis Kaffee und Tee im Rahmen der Ausstellung.
Da es schon relativ spät war wollte ich kurz ins Hotel und dann Essen gehen wurde aber von sensationell, durch den Sonnenuntergang, bestrahlten Küste und schneebedeckten Bergen aufgehalten, das musste ich einfach aufnehmen und nicht einmal der schon wieder eisige Wind an der Küste störte mich wirklich dabei.
Abschluss des Tages bildete wieder ein Besuch im Islenski Barrin diesmal habe ich wirklich den gegrillten Wal gegessen, sehr köstlich und ich kann den Geschmack eigentlich mit Nichts mir Bekanntem vergleichen. Natürlich habe ich auch wieder bei den Nachspeisen zugeschlagen, Isländische Palatschinke, aus dunklem Mehl mit Schlagobers und gesalzener Caramelsoße, hmmm himmlisch.
So das war der nächste Teil der Islandreise, bin schon gespannt was die kommenden Tage so bringen.
Bis bald
Alex